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Exkursion "Klimawandel – Wald" am 14.05.2022

veröffentlicht am

Bei bestem Wetter freuten sich 12 Interessierte auf einen interessanten Nachmittag. Nachdem wir die Exkursion schon zweimal verschieben mussten, wurden wir mit bestem Wetter belohnt.

Herr Forstdirektor Wilhelm Holzapfel, der früher für die Gräflich-Rechbergsche Forstverwaltung tätig war und sein Sohn Korbinian, der beim bayrischen Staatsforst beschäftigt ist, nahmen uns mit in den Marrenwald zu einem rund zweistündigen Spaziergang. W. Holzapfel hatte zu Beginn die Nachricht, dass im Marrenwald die Auswirkungen der Temperaturerhöhung und des fehlenden Niederschlags noch nicht so ausgeprägt sind wie in anderen Teilen Deutschlands. Trotzdem gibt es Baumarten, die bereits seit Jahren mit Problemen kämpfen oder gar aussterben. K. Holzapfel zeigte uns Statistiken, in denen die Auswirkungen auf den Lebensraum einzelner Baumarten bei verschiedenen Temperaturszenarien aufgezeigt werden. Dazu auch eine Übersicht über die Temperatursteigerung seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881. Nicht nur die klimatischen Bedingungen beeinflussen die Bäume, dazu kommen Umwelteinflüsse und auch Schädlinge. Oft begünstigt ein Faktor auch die anderen. Wir konnten sehen, dass nach den Fichten jetzt auch die Eschen ein großes Problem haben. Die neuen Triebe sterben ab und die Bäume gehen von oben nach unten und von innen nach außen kaputt. Bisher gibt es keine Therapie dagegen, die Bäume müssen entfernt werden. Wenn kaputte Eschen oder Fichten entfernt werden, kann das negative Einflüsse auf die am Standort verbleibenden anderen Bäume haben. Uns Besuchern wurde zunehmend bewusst, wie komplex das Thema Forstwirtschaft ist. Es geht nicht nur darum, eine gute und gesunde Mischung von Baumarten zu pflanzen – das Ergebnis daraus zeigt sich oft erst nach Generationen. Der Wald muss „gehegt und gepflegt“ werden, um die Auswirkungen des Klimawandels und der Umwelteinflüsse abzumildern.

Auf unserem Spaziergang durch den Wald kamen wir zu einem Bereich, in dem seit Generationen neue Baumarten gepflanzt werden, bis zu 15 verschiedene Arten. Darunter sowohl Laub- als auch Nadelbäume. Wir lernten die Äste von Fichten, Küstentannen, Douglasien, Lärchen und Hemlocktannen kennen. Die ältesten Bäume im Marrenwald sind bis zu 250 Jahre alt. Beide Herren Holzapfel nahmen sich viel Zeit für all unsere Fragen und haben uns viel gezeigt und erklärt – dafür nochmals herzlichen Dank!

Es wurde deutlich, dass das Thema Wald für beide ein Thema mit viel Herzblut ist. Es war ein sehr interessanter Nachmittag im Wald und wir werden den Wald in Zukunft mit anderen Augen sehen und vermuten, wie viel Arbeit, Mühe und Planung in diesem schönen Gebiet steckt. Den Nachmittag haben wir dann bei Kaffee und Kuchen im Kolpinggarten ausklingen lassen.