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Ehemaliges Kolpinghaus

Die Kolpingsfamilie und das ehemalige Kolpinghaus
Adolph Kolping, Schuhmachergeselle, später Priester und Domvikar in Köln, war einer der tatkräftigsten Männer der Katholischen Sozialbewegung des 19. Jahrhunderts. Um den leidenden Handwerksgesellen zu helfen, gründete er 1849 in Köln den 1. Gesellenverein, später umbenannt in Kolpingsfamilie.

Durch Aus- und Weiterbildung wollte er diese befähigen, sich als gläubige Christen und verantwortungsvolle Familienväter in Beruf, Staat und Gesellschaft zu behaupten. Gleichzeitig versuchte er, mit dem Bau von Gesellenhäusern, den späteren Kolpinghäusern, jungen Menschen Herberge und familiäre Geborgenheit zu geben. Sie nannten ihn liebevoll „Vater Kolping“.

In Cloppenburg gründeten 1876 Anton Behrens und Gerhard Brinker mit Rektor Fortmann einen Gesellenverein. Erster Präses wurde Vikar Zerhusen. Nachdem zunächst verschiedene Lokalitäten als  Versammlungsstätte gedient hatten, wurden nach dem 2. Weltkrieg Plänen für den Bau eines Vereinsheims in Cloppenburg geschmiedet. Mit viel Ehrgeiz und Eigenleistung entstand 1950/51 an der Einmündung Eschstraße/Fortmannsweg das Cloppenburger Kolpinghaus.

Grundsteinlegung am 03. Mai 1951
Die Grundsteinlegung erfolgte am 03. Mai 1951. Es diente zum einen als Versammlungsort für die Cloppenburger Kolpingsfamilie und zum anderen, gemäß der Idee Kolpings, als Wohnstätte und Lebensmittelpunkt für Handwerksgesellen.

 Das Kolpinghaus von 1951
Allerdings stellte sich die soziale Situation der Handwerksgesellen nach dem zweiten Weltkrieg nicht mehr so prekär dar, wie dies noch zu Zeiten Kolpings im 19. Jahrhundert der Fall gewesen war. Daher entfiel im Laufe der folgenden Jahrzehnte die ursprüngliche Zweckbestimmung des Kolpinghauses immer mehr, so dass die Kolpingsfamilie dem Abriss des Gebäudes im Jahr 1980 zustimmte.

 Inneneinrichtung des Kolpinghauses
 

Fast zehn Jahre später wurde auf der dem ehemaligen Kolpinghaus gegenüberliegenden Seite der Eschstraße eine Gedenksäule errichtet, die an die Geschichte der Kolpingsfamilie Cloppenburg und an das 1951 erbaute Kolpinghaus erinnerte. Inzwischen war aus dem früheren Gesellenverein  eine Gemeinschaft geworden, deren Mitte heute durch Männer und Frauen mit verschiedensten Berufen, Senioren, Kinder und Jugendliche geprägt wird. Viel neuen Schwung brachte auch die Gründung von Familienkreisen mit sich, in deren Folge es 2006 zum ersten Mal zur Aufnahme kompletter Familien in die Cloppenburger Kolpingsfamilie gekommen war. Darin spiegelt sich als  neuer Schwerpunkt des Kolpingverbandes der Familienbezug wieder.

Bis heute verfolgt die Kolpingsfamilie Cloppenburg die Ziele Adolph Kolpings in zeitgemäßer Form weiter, im Zusammenspiel mit dem Internationalen Kolpingwerk als Bildungs- und Aktionsgemeinschaft.