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Ausgebuffte Rentner - Zeitungsartikel Mainpost

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Szenenapplaus und ein begeisterter Schlussapplaus waren der verdiente Lohn für die Theaterakteure der Kolping-Familie Burglauer, die an den drei Theatertagen in der Rudi-Erhard-Halle das Publikum restlos begeisterten. Im Bild erklärt die resolute Putzfrau mit leicht russischem Ak… Foto: Manfred Mellenthin

Mit der Kriminalkomödie „Die ausgebuffte Rentner-WG“ von Beate Irmisch gelang der Burgläurer Theatergruppe ein Volltreffer. Immer wieder gab es Szenenapplaus für die Akteure, die die Charaktere glänzend und hinreißend auf die Bühne brachten und mit dialektgefärbtem Wortwitz und herrlicher Gestik und Mimik brillierten. Kein Wunder, dass alle drei Vorstellungen ausverkauft waren und sogar noch Stuhlreihen nachgestellt werden mussten.

Es war schon eine skurrile WG, die da auf der Bühne den Zuschauern die Lacher reihenweise entlockte. In ein Seniorenheim wollten die vier Rentner Johann, August, Kathy und Lotti nicht. Sie hatten beschlossen, den Lebensabend gemeinsam in einer Rentner-WG zu verbringen und sich zu diesem Zweck ein altes Haus gekauft. Doch das Geld reichte hinten und vorne nicht.  Die Mägen knurrten und für den Kaffee wurde der schon aufgebrühte Kaffeesatz vom Vortag noch einmal hergenommen. Doch plötzlich brachte Kathy nach dem Vorbeten in der Kirche Wurst, Brötchen, Milch und eine Zeitung mit. »Das alles lag einfach vor den Häusern herum«, behauptete sie. Und die Wurst sei aus einem Automaten beim Metzger, der wie ein Kondomautomat benutzt werden könne.

Doch bald, als aufgeregt der Pfarrer und eine Polizistin zu den Rentnern kamen und berichteten, dass der Opferstock aufgebrochen und die gesamten darin befindlichen 54 Euro und acht Hosenknöpfe sowie mehrere Einkaufswagen-Chips geklaut worden waren, war den Mitbewohnern klar, woher der Frühstückssegen rührte. Dummerweise hatte Kathy als Entschuldigung einen Zettel in dem Opferstock zurückgelassen, auf dem sie die Rückgabe des Geldes ankündigte. Benutzt hatte sie dazu die Rückseite eines Rezeptes, das auf ihren Namen ausgestellt war.

Egal, jetzt wurde erst einmal gefrühstückt. Doch was macht man mit dem großen Kredit, der an Weihnachten fällig wird und den man bezahlen muss, damit das Haus nicht unter den Hammer kommt? Als August im Kindergarten den Nikolaus spielen sollte und bekannt wurde, dass ein im Nikolaus-Kostüm agierender Bankräuber gesucht wurde, wurde August verdächtigt. Man gönnte den Raub zwar der rabiaten Bank-Chefin, doch in den Knast gehen wollte man nicht. Konnte das zu einem guten Ende kommen?

Na klar, es gab ja noch die resolute und schlagfertige russische Putzfrau, die den Täter schließlich überführte. Doch 50 000 Euro fehlten von der Beute. Wo diese wohl abgeblieben waren? Die Rentner konnten jetzt allemal die Kredite bezahlen.

Das Publikum dankte mit reichlich Szenenbeifall, kräftigen „Lachern“ und einem lang anhaltenden Schlussapplaus, der etliche „Vorhänge“ nötig machte. Um den Besuchern vergnügliche Stunden zu bieten, zogen die Akteure auch heuer wieder sämtliche Register ihres Könnens.

Auf der Bühne standen Hubert Heinickel als schwerhöriger Ex-Armeefeldwebel August Stein, Frank Dünisch als Casanova Johann Witz, der sich im Schlafanzug am wohlsten fühlte, Doris Bötsch als Lotte Bröckel, die sich um ihren Johann kümmerte, Melanie Reininger als coole und raffinierte Kathy Hase, Veronika Conrady als Kathys Enkelin und taffe Polizeianwärterin Veronika Hase, Doris Beck als schlagfertige russische Putzfrau Vladira, Christiane Wendel als dreiste Sparkassendirektorin Clothilde Zocke, Eugen Katzenberger als trotteliger und bedauernswerter „Heinz-Udo“ Zocke, Stefan Schmitt als besorgter Pfarrer Albert und Fritz Braun als tätowierter Nikolaus und Bankräuber Ede Steinbeisser. Zum perfekten Gelingen trugen Veronika Katzenberger als Souffleuse, Doris Bötsch und Ute Müller in der Maske, Jonas Bötsch als „Techniker“ und Christian Müller, Fritz Braun, Michael Karch, Tim Reininger, Jochen Then, Karl Peter Then, Lukas Then, Wolfgang Then, Carsten Voll, Martin Beck, Elmar Weigand und Berthold Wendel als Bühnenbauer bei. Die Ansage machte charmant Lena Then, Regie führte gewohnt souverän Engelbert Beck.

 

von Manfred Mellenthin – Mainpost Artikel vom 06.11.18