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Theater Total 2012 - Zeitungsartikel Mainpost

veröffentlicht am

In ganzer Linie auf den Hund gekommen
Burgläurer Theatergruppe begeistert mit bravouröser Leistung
von Manfred Mellenthin

Aus dem wahren Leben gegriffen waren die Geschehnisse rund um den Dreiakter ?Vorsicht bissiger Hund? von Wolfgang Bräutigam, der den begeisterten Besuchern einen gelungenen Theaterabend in der Rudi-Erhard-Halle bescherte. In der unterhaltsamen Komödie, in der sich Hundefeinde und Hundebesitzer sofort wiedererkennen, wurden sie von den vor Spielwitz sprühenden Akteuren auf der Bühne von einer Lachattacke in die nächste getrieben.

Wenn der Kaminkehrermeister Schwarz zu seiner Arbeit geht, tritt er meistens in die übel riechenden Haufen, die von den Hunden der Gemeinde hinterlassen wurden. Frank Dünisch spielte den durch diese Vorfälle aufs Äußerste genervten Zeitgenossen in seiner unnachahmlich mitreißenden Art.

Nicht viel besser ergeht es seinem Freund und angehendem Schwiegersohn, dem Postboten Eilig. Der machte oft Bekanntschaft mit beißwütigen Vierbeinern und kam schon mit einigen zerrissenen Hosen von seinem Dienst nach Hause. In dieser Rolle glänzte Fritz Braun, der mit Gestik und Mimik begeisterte. Kein Wunder, dass die beiden keine Hunde mögen und mit allen Mitteln gegen sie ankämpfen.

Dummerweise sind jedoch sowohl die Tierärztin (Christiane Wendel) als auch der Pfarrer (Eugen Katzenberger) große Hundefreunde, auch wenn Pfarrer Krug mittels Operation den Zölibat auch bei seinem Hund Petrus eingeführt hat. Da sich auch noch Eiligs Freundin Heidi, die Tochter des Kaminkehrers, in gekonnter Weise von Veronika Conrady verkörpert, einen vierbeinigen Freund anschafft, ist der Familienkrach vorprogrammiert.

Obwohl die Oma des Hauses ihre Schwerhörigkeit gezielt einsetzt, kann auch sie die Streitigkeiten nicht verhindern. Doris Bötsch hatte in dieser Paraderolle durch ihre pointierte Darstellung der alten Dame stets die Lacher auf ihrer Seite. Auch die Ehefrau des Kaminkehrers, souverän dargestellt von Melanie Reininger, ist machtlos. Sie steht stets zwischen ihrem Ehemann und dem Pfarrer, für dessen Hund sie auch noch in seiner Abwesenheit sorgen soll.

Ausgetüftelte Attacken

Die von den beiden Hundegegnern ausgetüftelten Attacken gegen die ?feindlichen? Tiere bringen natürlich nicht den gewünschten Erfolg. Zwei mit Rizinusöl präparierte Steaks werden von den beiden Attentätern selbst verspeist und verfehlen ihre Wirkung nicht, eine ferngesteuerte ?Hund-lauf-dich-tot-Katze? bringt nur den Pfarrer und die Tierärztin zu Fall und ein unter Strom gesetzter Gartenzaun hinterlässt bei Metzgermeister Semmel und Gemeindediener Rat erhebliche Bewusstseinsstörungen.

Wie Berthold Katzenberger und Hubert Heinickel die beiden Geschädigten darstellten, war Situationskomik und Spielwitz par excellence. Selbst eine angebliche Hundefängerin, überzeugend in Szene gesetzt von Sabine Dinkel, die in Wirklichkeit eine Tierpflegerin aus dem Tierheim war, konnte die Streitereien nicht beenden. Erst als Heidi ihren Vater mit ihrem kleinen Hund zusammen in sein Schlafzimmer sperrt, entdeckt auch dieser seine Zuneigung zum kleinen Vierbeiner und da Vernunft und gegenseitige Rücksichtnahme wieder Einzug halten, kommt am Ende alles zu einem guten Ergebnis.

Anhaltender Beifall

Mit anhaltendem Beifall honorierten die Zuschauer die ausgezeichneten Leistungen der Darsteller, die wieder über sich hinauswuchsen, die perfekte Maske, für die Doris Bötsch und Ute Müller verantwortlich zeichneten, die Arbeit der Souffleuse Veronika Katzenberger und die gelungene Inszenierung von Regisseur Engelbert Beck. ?Das war das beste Stück seit langem?, sprach Mathias Mangold, Vorstand des Heimatvereins, den zahlreichen Zuschauern aus der Seele. Grund für diese Feststellung war zum einen die turbulente, witzige Handlung des Stücks mit all den spritzigen Dialogen und zum anderen die hervorragenden schauspielerischen Leistungen aller Akteure, angeführt von Oma Specht, die lebensnah von Doris Bötsch dargestellt wurde und vom Postboten Eilig, in dessen Rolle Fritz Braun glänzte. Die Technik hatte Jonas Bötsch im Griff, die Bühne bauten Christian Müller, Fritz Braun, Michael Karch, Jochen Then, Eugen Katzenberger, Werner Schmitt, Karlpeter Then, Lukas Then, Wolfgang Then und Carsten Voll.