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Die etwas andere Fragerunde

veröffentlicht am

Während im Fernsehen das TV-Duell zwischen Scholz und Merz lief, hatten die katholischen Verbände des Bistums Augsburg (Kolping, Pax Christi, Katholische Arbeitnehmer-Bewegung, Bund der Deutschen Katholischen Jugend, Katholische Deutsche Frauenbund, Katholische Landvolkbewegung) ins Buchloer Kolpinghaus zu einer unterhaltsamen „Demokratopoly“-Fragerunde geladen. In diesem Spiel, das an das bekannte Monopoly angelehnt war, stellten sich die geladenen Direktkandidaten Ralf Lehnhard (Die Linke), Dr. Regina Renner (SPD), Maria Wißmiller (B90/Grüne), Susen Knabner (Freie Wähler), Marcus Prost (FDP) sowie Stephan Stracke (CSU) den politischen Fragen des Moderatorenteams Matthias Fack und Franz Nusser.

Die Verbände hatten diverse Fragen zu aktuellen Themen wie Wohnungsmangel, Rentensicherheit, Schuldenbremse sowie Asylpolitik, aber auch Hilfe für Alleinerziehende oder Behindertenintegration erarbeitet. Fiel der Würfel der Kandidaten auf ein „Publikum“-Feld, kamen die Zuhörer zum Zuge.

Auf die Frage, wie nach Ansicht der Freien Wähler das Rentensystem reformiert werden solle, antwortete Knabner, man dürfe nicht am Alten herumschrauben, sondern solle viel eher das Ganze grundsätzlich überdenken. Der Generationenvertrag funktioniere nicht mehr, es brauche nun den Mut, Neues zu entwickeln, beispielsweise im Hinblick auf Beamte, welche nicht in das Rentensystem einbezahlten.

Beim Thema Digitalisierung wies Stracke von der CSU auf die allgemein mangelnde digitale Kompetenz hin. Die älteren Bürger dürften hierbei nicht abgehängt werden. Wichtig sei auch, die Schnittstellen der Behörden zu verbessern. Bezüglich des verantwortungsvollen Umganges mit Social-Media-Plattformen wie Tictoc erklärte er, dass die Verantwortung zunächst bei Eltern und Schulen liege, ergänzte aber, dass bei Bedarf Hilfestellung seitens der Regierung erfolgen solle.

Eine Frage aus dem Publikum bezog sich auf „das wichtigste Thema Umwelt beziehungsweise Klimaschutz“ und welche Maßnahmen die Linke vorschlage, um das vereinbarte Treibhausgasminderungsziel bis 2030 zu erreichen.

Laut Lehnhard liegt hier der Schwerpunkt ganz klar beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Der Netzausbau sei ebenfalls zu langsam, auch in Bayern. Hier hätte Deutschland noch eine relativ schlechte Quote.

Bezüglich des Verwaltungsproblems und wie man die Finanzierung allgemein in den Griff bekomme, verwies Prost von der FDP zunächst darauf, dass Deutschland kein Einnahmenproblem habe. Einsparmöglichkeiten gebe es im Verwaltungsbereich beispielsweise mithilfe der KI, die eine effektivere Finanzprüfung ermöglichen könne.

Bezüglich der zunehmenden Gewalt gegen Feuerwehr und Rettungskräfte betonte Wißmiller von Bündnis 90/die Grünen, es müsse ein Lösungsansatz her: „Die Gesellschaft verroht zunehmend. Dem müssen wir als Gesellschaft entschlossen entgegenwirken.“ Zunächst sollten Hilfskräfte darin ausgebildet werden, sich gegebenenfalls auch wehren zu können. Man müsse gemeinsam einen Plan ausarbeiten und hier die gesellschaftliche Anerkennung mehr in den Fokus rücken.

40 Milliarden Schuldendienst, Aufhebung der Schuldenbremse, niedrige Zinsphase, doch was tun bei Zinserhöhung? Renner von der SPD legte dazu nachdrücklich dar, dass es aktuell keine Möglichkeit gebe, etwas einzusparen. Investitionsstau, marode Brücken, die Bahn, der Klimawandel – die notwendigen Gelder bekomme man nur über eine Reform der Schuldenbremse.

Mit einer amüsanten Körper-Koordinationsübung und einer abschließenden Fragerunde zu persönlichen Vorbildern und wie die Kandidaten abschalten können endete die Veranstaltung. (Buchloer Zeitung/Heidi Kühn)