Bereits zum zweiten Mal hat der Freundeskreis Asyl zu einer Weihnachtsfeier eingeladen, wohl wissend, dass die muslimischen Flüchtlinge das christliche Weihnachtsfest nicht kennen. Alle Helfer und Flüchtlinge aus Buchloe und den Stadtteilen waren ins Gymnasium eingeladen, nachdem im vergangenen Jahr der Kolpingsaal aus allen Nähten geplatzt war.
Auch die Kolpingfamilie war daran beteiligt, die über 200 Humedica-Päckchen zusammenzustellen, die im Laufe des Nachmittags an die vielen Flüchtlingskinder verteilt wurden. Diese Aufgabe übernahm Landrätin Maria Rita Zinnecker. Vorher gab es jedoch ein großes Hallo in der Gymnasiumsaula: Die Erwachsenen platzierten sich dann an den weihnachtlich geschmückten Tischen und die Kinder wuselten herum oder lauschten den Musikvorführungen.
Helena Walter, die Asylkoordinatorin der Stadt, war hocherfreut, so viele der Flüchtlinge an dem schönen ?Ort der Begegnung? begrüßen zu können. Und sie bat um einen ?kurzen Moment der Stille für die Menschen in Syrien, wo es im Augenblick überhaupt nicht friedlich ist?. Beate Vogler, Leiterin des Kolping-Chores Chorisma, präsentierte eine wunderbare Geschichte über Engel, die von Alaa Hendi ins Arabische übersetzt wurde. Um sich einmal so gut wie ein Engel fühlen zu können, durften die Kinder danach auf dem extra bereitgestellten ?Engelstuhl? probesitzen und sich fotografieren lassen ? was viele direkt ausprobierten.
Musikalische Abwechslung und feierliche Momente boten Chorisma sowie die integrative Band der Musikschule ?Just Fun?. Das veranlasste auch vier Flüchtlingskinder, von Helena Walter als ?kleine Mäuse? vorgestellt, ein arabisches Lied vorzusingen, das Sham Hosen sogar auf Deutsch wiederholte.
Stadtpfarrer Reinhold Lappat überreichte eine Spende über 700 Euro an Ralf Strohmayer vom Leitungsgremium des Freundeskreises Asyl. Zweiter Bürgermeister Bernhard Seitz berichtete von seinen ersten Begegnungen mit Asylsuchenden, die heute hervorragend in Honsolgen untergebracht sind. Isabel Costian aus dem Landratsamt Ostallgäu, Abteilung Ehrenamtskoordination Asyl, half ihrer Chefin, Landrätin Zinnecker, beim Verteilen der Weihnachtspäckchen an die aufgeregten Kinder. (Buchloer Zeitung/Uta Mantwill)