Kirchenaustritt – ein Phänomen der Gegenwart
07.07.2013 – Ref. G. Reinhold
Die historische Entwicklung vom ?Zehnt? und Spenden zur vom Staat eingezogenen Kirchensteuer zeigt zum einen die besondere Art der Finanzierung der deutschen Kirchen, zum anderen das doppelte Problem des ?Austritts? aus der Kirche: Durch die Taufe wird der Mensch Christ, Glied der Kirche, was nicht zu löschen oder zu streichen ist. Da die evangelische und die katholische Kirche in Deutschland auch ?Körperschaften des öffentlichen Rechts? sind, so kann man sich dort zivilrechtlich ?abmelden? und austreten. Der Staat garantiert ?Religionsfreiheit?, erlaubt damit den Austritt aus der Körperschaft, die Kirchen müssen das Problem ? Glied der Kirche, aber Austritt aus der Körperschaft und damit Ablehnen der Pflicht, die Gemeinschaft mit der Kirche zu wahren, ? lösen. Die Zahlen der Kirchenaustritte (seit 1950 betrachtet) lassen manche Gründe für den Austritt erkennen: Themen z.B. sind Steuerersparnis, Soli, Vatikanbank, Missbräuche, Verhalten von Kirchenvertretern, Konversionen zum Islam, zur Esoterik, zum Buddhismus, wenige wollen ohne Kirche leben, aber christlichen Grundsätzen treu bleiben. Bei vielen ist der Glaube aus Kindertagen nicht weiter entwickelt worden. Gemeinsames Ziel aller Christen muss neben dem Leben aus dem Glauben die Weitergabe des Glaubens an die Mitmenschen, vor allem aber an die kommenden Generationen sein. Mechtild Grüter (Bericht)