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Kolpingsfamilie

Bottrop-Mitte

Portrait Adolf Kolping
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?Emil Plästerkamp? - ?Ich sarret, wie et is?

veröffentlicht am

?Emil Plästerkamp? – ?Ich sarret, wie et is? ? zu Gast bei der Kolpingsfamilie Bottrop-Mitte

Die Kolpingsfamilie Bottrop-Mitte konnte am 02.06.2013 Herrn Gerd Plasmeier, alias ?Emil Plästerkamp?, als kompetenten Referenten mit dem Thema ?Die Sprache im Ruhrgebiet und der Charakter der Bewohner? begrüßen. Gerd Plasmeier, gelernter Innenarchitekt aus Oberhausen, schreibt Kolumnen für div. Zeitungen, und erzählt hierin ?Dönekes?,  die wie das Leben selbst sind. Unter seinem Pseudonym ?Emil Plästerkamp?   beschreibt er  den Alltag im ?Ruhrpott-Deutsch? authentisch und humorvoll. Die Ruhrpott-Sprache, entstanden Ende des 19. Jahrhunderts, ist eigentlich kein richtiger Dialekt, sondern eine landschaftliche gefärbte Übergangssprache. Bekannte Vertreter des Ruhrdeutschen sind Jürgen von Manger, Tana Schanzara, Elke Heidenreich, Herbert Knebel und Ludger Stratmann. Mit seinem lebendigen Vortrag brachte Gerd Plasmeier den Kolpingern seine Gedanken auf unterhaltsame Weise nahe und erhielt so manchen Applaus. Thomas Wurm (Bericht und Fotos) 

-Weitere Fotos sind in der Mediathek einsehbar –

Watt brauchen wir englische Wörters  / Kolumne v. G. Plasmeier 
Da kannze hinkucken, wo du wills, ob inne Zeitung, Fernsehen und auch in datt Radio kannze datt hören. Ganz zu schweigen vonne Reklame inne Läden und dann die vielen Handzettels, für die se heute Fleiers sagen tum. Aus alle Kanäle wirße mit datt englische Zeuch beballert, und datt is ein Deutsch, womit die meisten nix anfangen können. Wat mein ich mit meine Meckerei? Ich mein, datt et langsam reicht, watt die uns mit englische Wörter verdummdeufeln tun. Mit Wärters, die in unsere deutsche Sprache nix verloren haben. Immer mehr davon schleichen sich in unsere deutsche Sprache ein un tun die langsam kaputtmachen. Da gibt et Schlaumeiers, die erzählen uns datt die Globalisierung datt macht. Andere meinen, datt unser Deutsch, datt wir ma gelernt haben, un die Sprache von die Dichter und Denkers war, eine Heim- un Herdsprache werden soll. Vastehse datt? Ich nich! Ich hab mich datt doch ma näher betrachtet un dabei sind mich son paar Klopse aufgefallen. Da gibt et Zeitgenossen, die meinen, datt se mehr auffallen tun, wenn se sich mit son englischen Slogen ? heißt datt glaub ich, schmücken tun. Dä Schuhladen bei uns anne Ecke tut jetzt ?She and he Shoes” heißen un da Frisör heißt gezz ?Hairstyling Shop”. Bei die AOK tat ich den Spruch entdecken ?Fit for Working”. Die Klabufke sacht für mich: ?Ich hab son Zettel gekricht, da steht drauf, ich soll mein Boddi loschen, weisse watt ich da machen soll?! Aber den dicken Hals krich ich, wenn se zum Geburtstag singen ?Häppi Bördai”, statt dat schöne deutsche Lied ?Zum Geburtstag viel Glück”. Der Karl sächt für mich: ?Emil et sind cirka ungefähr sechstausend englische Wörters in unsre Sprache reingekommen und datt is noch nich datt Ende” Mit uns Deutsche können se datt ja machen. Wir nehmen datt alles ohne zu meckern hin un eines Tages tun wir uns wundern, wenn se weg is die deutsche Sprache.  Dann sind wir auch keine Deutsche mehr, dann sind wir Germans geworden. Aber sind wor doch selber enschuld. Wir tun den Blödsinn, den sich die Werbefuzzis ausdenken, einfach schlucken. Wir tun uns doch nich sehren, wir lassen uns datt einfach überstülpen. Datt heißt, ich tu mich schon wehren, ich geh in kein Laden, wo datt Wort ?Open” steht un wo se ?Sale” vakaufen, geh ich auch nich hin. Musse dich ma die Franzmänner ankucken, da kommt sowat nich inne Tüte. Die haben einen Vaein, der über ihre Sprache aufpasst, datt sich da nich so englische Brocken einschleichen tun. Wir haben auch son Vaein, datt is die Kultusminister-Konferenz und weisse watt die machen? Die tun sich da rumfetzen, ob man Kuss mit zwei ?ss” schreibt oder mit den ?ß”. Ich weiß ja datt wir hier in den Ruhrpott nich datt beste Deutsch sprechen tun, is en bissken anders als wie datt Hochdeutsch, aber trotzdem, datt Ruhrpottdeutsch is fast schon wie ein Dialekt, stirbt aber leider aus, weil datt keiner mehr sprechen tut. Wie datt heute bei die jungen Leute so abläuft, hab ich ma aus viele Beobachtungen aufgeschrieben. Nehmen wir rna an, wenn son jungen Mann, tun wir den ma Michael nennen, heut tut dä Maik heissen. Wenn dä also morgens aufstehen tut, macht dä sich er’s ma ein coffee Instand. Dabei tut dä inne Newslettem die Highlights lesen. Aufen Wech nache Arbeit, nimmt dä sich noch einen Coffee to go un ein Power Food für datt Frühstück mit. Mittachs hat dä ein Date mit seine Perle, die gezz Girl heissen tut. Treffen tun die sich an den Meeting Point in datt Shopping Center. Weil datt die Durst haben, trinken die einen Fruit Drink. Gezz aber los, dä Maik will sich einen New Dress zulegen, weil datt dä sein Outfit ändern will. Beim Relaxen tun die sich noch eine Snack Box mit Fish and Ships rein, dabei lassen die sich nich von die Kids stören, die wo watt auf die Skater rumtoben tun. Un zum Schluss gehen die noch in ein Pub, da gibbet nämlich Happy Hour. Da tut man sich die Zeit totschlagen, bis datt die Last Night Party los geht. Dabei habense son Knopp im Ohr, weisse wie bei die Steiff Tiere, damit kriegen die volle Kanne datt englische Gedröhne in den Kopp gerammt. Darf se nich wundern, datt datt Verhältnis zu ihre Muttersprache flöten geht. Nich datt ihr gezz meint, dä Emil hat ein anne Waffel, datt is Relatity, da« hab ich alles an die Schaufensters gelesen, könnt ihr alles selber nachkucken, is keine Spinnerei. Gezz tut ma bissken auf den Emil Plästerkarnp hören, da will euch sagen, datt ihr euch wehren müsst un den Quatsch mit die englischen Wärters nich mitmachen tut. Wo ihr sowat sehen tut’, müßter gegen Meckern. Wir müssen sagen, datt wir datt nich wollen. Wir tun in Deutschland leben uns da wird Deutsch gesprochen un nich Denglisch. Datt is dä eindringliche Rat von den 
Emil Plästerkamp