Bis auf den allerletzten Platz besetzt war das Klönfrühstück der Kolpingsfamilie im Pfarrsaal mit 76 Personen im Februar zu Beginn der diesjährigen Klönfrühstücks-Veranstaltungen. Damit hatte auch Angelika Weirauch, Leiterin der Kita Arche Noah, nicht gerechnet. Sie war Referentin zum Thema „Die Rolle der Großeltern für die Kinder in der heutigen Zeit“. Zunächst stellte sie den 29 Jahre alten Kindergarten Arche Noah vor, den sie seit 1,5 Jahren leitet und in den Jahren davor als stellvertretende Leiterin tätig war. Die Kindertagesstätte hat 99 Plätze mit vier Gruppen und eine Krippengruppe mit insgesamt 30 Mitarbeitern. Diese teilen sich aber teilweise eine Arbeitsstelle, Stichwort Jobsharing, d.h. 2 Tagen arbeiten und 3 Tage als Oma fungieren um auf ihre Enkelkinder aufzupassen. Es gibt Betreuungszeiten von 7 bis 16 Uhr und im Krippenbereich von 7.30 bis 14.30 Uhr. Es werden durchschnittlich 70 Essen in der Mittagszeit ausgegeben. Die Rolle der Großeltern in der heutigen Zeit hat sich schon geändert. Die Großeltern waren und sind immer noch der Mittelpunkt in den Familien. Ausschlaggebend für die Verbindung zu den Enkelkindern und zu den Familien ist oftmals auch der Wohnort von ihnen. Die Großeltern sind nach den Eltern oft die wichtigsten Menschen für die Kinder. Sie nicht nur Unterstützer, sondern auch Berater für die Enkelkinder und Eltern. Großeltern helfen auch oft im Haushalt und schließen Betreuungslücken in den Ferien, bei Krankheiten und nach 16 Uhr ab, wobei die verlässliche Öffnungszeit von 16 Uhr nur möglich ist, wenn mindestens 5 Kinder pro Gruppe diese Zeit in Anspruch nehmen. Gegenüber früher gibt es jetzt öfter Großelternnachmittage, womit die Großeltern mehr eingebunden werden und daher mehr zur Kita verbindet. In der heutigen Zeit seien die verlässlichen Öffnungszeiten sowohl bei den Familien als auch bei den Großeltern nicht mehr wegzudenken. Das die Kinder so früh in den Kindergarten kommen wäre Ansichtssache, wären aber oft finanzielle Gründe, damit beide Ehepartner arbeiten können. Großeltern wären zwar schlechte Neinsager, was sich aber zum Vorteil für die Enkelkinder und deren Familien auswirken würde. Als Angelika Weihrauch einen Zeitungsartikel zitierte „Großeltern werden als Lehrer der Lebensweisheiten gesehen. Sie sind Hüter von Lebenstradition und Familiengeschichte“, gab es viele zunickende und bestätigende Äußerungen seitens der Gäste. Durchschnittlich 8 Stunden würden Großeltern die Enkelkinder betreuen. Sie ging auch darauf ein wie die Großeltern oftmals die Enkelkinder verwöhnen, aber es wäre auch wichtig ihnen die Grenzen aufzuzeigen. Erziehungsfragen zwischen Großeltern und Eltern sollten nicht in Anwesenheit der Kinder ausgetragen werden. Als ganz wichtig bezeichnete Angelika Weihrauch, dass sich Großeltern viel Zeit für die Enkelkinder nehmen und wenn möglich gemeinsame Aktivitäten unternehmen. Die Enkelkinder sollen auch merken und genießen, dass Opa und Oma Zeit für sie haben. Als katholische Einrichtung wird der christliche Glaube weitergegeben. Die Kita hätte jedoch wenig Einfluss darauf, wie er zu Hause weitergelebt würde. Opa und Oma könnten dabei helfen die Tradition weiter zu führen, wenn die Kinder bei ihnen sind. An den Großeltern würde es liegen, was an Werte und Erinnerungen weitergegeben wird. Was in der Kita gemacht würde, wäre u.a. der „Schleifenführerschein“, will heißen, Vorschulkinder oder ABC-Kinder müssten so lange üben bis sie selbständig sich die Schuhe zubinden könnten. Dies würde zunehmend schwieriger bei Schuhen mit Klettverschluss oder bei Schlupfschuhen. Immer wieder wurden ihre Ausführungen ein ums andere Mal nickend bestätigt. Ein Großelternteil bedankte sich abschließend im Namen aller für die erste Fortbildung von Großeltern.
Da dieses Klönfrühstück ein Beitrag von der Kolpingsfamilie Bersenbrück zum Themenjahr „Familie“ der Pfarreiengemeinschaft Hasegrund war, wies Matthias Lemper, pastoraler Koordinator und Gemeindereferent, auf die nächsten Veranstaltungen zum Themenjahr hin: Es sind im Rahmen der Kino-Lounge die immer am 10. eines Monats um 19.30 Uhr angebotenen Filme. Diese Filme thematisieren auf unterschiedliche Weise verschiedenste Familienaspekte. Am 10. März wird in Bersenbrück der Film „Broker – Familien gesucht“ und am 10. April in Vörden der Film „The Whale“ gezeigt.