Sonntagsforum 2025
Das Sonntagsforum des Kolping Bezirksverbendes Visbek fand diesmal in Rechterfeld statt. Es fanden sich etwa 25 Teilnehmer ein. Das Thema war hierbei die archäologischen Ausgrabungen im Rechterfelder Gebiet.
Hier zu sprach als Referentin Dr. Iris Aufderhaar vom Vechtaer Unternehmen Denkmal3D, die sich u. a. auf Ausgrabungen spezialisiert hat.
Bei den Ausgrabungen ging es um Bodenuntersuchungen in einem Neubaugebiet. Frau Aufderhaar erläuterte hierbei das Vorgehen, und berichtete, was gefunden wurde.
Als erstes wird der untersuchende Boden soweit abgegraben zu der Tiefe, die dem Niveau des zu untersuchenden Zeitraumes entspricht (in diesem Fall der Zeitraum von ca. 700 – 400 v. Chr. Dies entspricht etwa einer Tiefe von 1 mtr). In dieser Tiefe befindet sich in der Regel Sandboden. Es liegt also eine gerade Sandfläche in etwa 1 mtr. Tiefe vor. Interessant sind hierbei „dunkle Stellen“ im Sand. Sie deuten auf Löcher hin, in die im oben genannten Zeitraum etwas hineingefallen sein könnte: Im „uninteressanten Fall“ z. B. ein Baum, im „interessanten“ z. B. eine Grabstelle.
Um diese genannten Grabstellen ging es dabei hauptsächlich. Gefunden wurden hierbei Urnen und Grabeinfassungen. Ursprünglich befanden sich die Urnen (überwiegend einzeln) in einem kleinen Erdhügel, der eine Einfassung (Grabeinhegung) aus einem kleinen Wall hat. Teilweise wurden ganze Urnen gefunden, teilweise „geköpfte“. Das „Köpfen“ hatte seinen Grund hauptsächlich im Mittelalter: Über den (mittlerweile nicht mehr unbedingt sichtbaren) Grabhügeln wurden Äcker u. a. angelegt. Hierbei wurde auch gegraben und „alles, was im Weg stand“, weggeschlagen, unter anderem auch Urnen.
Die Ausgrabungsfläche betrug. ca. 1,3 ha, wo ca. 120 Urnen gefunden wurden. Es wird angenommen, dass die Grabstätte ca. 200 Jahre genutzt wurde.
Erläutert wurde auch, dass es sich bei Ausgrabungen nicht um „erhaltene Archäologie“ handelt. Urnen und andere gefundene Gegenstände werden geborgen, untersucht und archiviert. Das Gräberfeld selber existiert nach den Ausgrabungen quasi nicht mehr, und da es ein Neubaugebiet ist, wird es überbaut.
Ein Teil der Urnen hat der Heimatverein Visbek erhalten, die auch einige dieser Urnen in ihrer Sammlung zur Besichtigung ausstellt.
Zum Schluss dankte die Vorsitzende der Kolpingsfamilie Rechterfeld, Lucia Remer, Dr. Iris Aufderhaar für den Vortrag.
Das Forum schloss mit einem kleinen Imbiss.