Rückblicke

Sonntagsforum 2020

Beim Sonntagsforum des Kolping Bezirksverbandes Visbek informierte Johannes Wutz, Referent für Katechese und Liturgie des Offizialat Vechta, über den synodalen Weg.

Nach einem Frühstücksbüffet, ausgerichtet von Kolpingmitgliedern der Kolpingsfamilie Goldenstedt, begrüßten Marlies Hartz, Vorsitzende des Kolping Bezirksverbandes Visbek, und Johannes Beering, Vorsitzender der Kolpingsfamilie Goldenstedt, die 22 anwesenden Kolpinger.

Zunächst erklärte Johannes Wutz, was eine Synode überhaupt ist. Grundsätzlich ist eine Synode eine Versammlung. Auf so einer Versammlung diskutieren kirchliche Vertreter, aber auch Laien, über kirchenrechtliche Fragen, und geben diese an den Vatikan weiter. Entscheidungen kann eine Synode aber nicht treffen, diese trifft weiterhin der Papst, sofern es überhaupt Entscheidungen gibt. So gab es z. B. 1975 eine Synode in Deutschland mit 16 Voten, die bis heute unbeantwortet sind. Weiterhin können z. B. Bischöfe in Deutschland nicht einfach eine Synode einberufen. Diese bedarf der Zustimmung des Papstes. Allein diese Konstellation – freiheitlich-demokratische Ordnung in Deutschland, die am besten über den synodalen Weg auch auf die Kirche ausgeweitet werden sollte, auf der einen Seite, absolute Entscheidungsgewalt beim Vatikan auf der anderen Seite – kann zu Konflikten und Enttäuschungen führen.

Als nächstes nannte er die Entstehung und die Struktur des synodalen Weges. Die Entstehung fußt u. a. die MHG – Studie, auf die Missbrauchsfälle innerhalb der Kirche aufarbeitete. Sie zeigte mehrere Herausforderungen an die Kirche, die zum Beschluss eines verbindlichen synodalen Weges führte. Die Synode umfasst 230 Mitglieder, dies sind sämtliche Bischöfe und Weihbischöfe in Deutschland, 69 Vertreter aus dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken und weitere Vertreter geistlicher Dienste. Es gibt vier Foren mit je 35 Mitgliedern: Macht und Gewaltenteilung in der Kirche, Leben in gelingenden Beziehungen, priesterliche Existenz heute und Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche. Beschlüsse bedürfen einer Zweidrittelmehrheit der Synodalversammlung, wobei eine Zweidrittelmehrheit der Bischöfe mit eingeschlossen sein muss, die Bischöfe können also nicht überstimmt werden. Weiterhin haben die Beschlüsse der Synode keine rechtliche Verbindlichkeit gegenüber dem Vatikan, weltkirchliche Fragen werden weiterhin dort entschieden.

Johannes Wutz informierte sehr sachlich und neutral zum synodalen Weg. Dabei zeigte er Wege auf, was die Synode anstoßen kann, aber auch deren Grenzen.

Zum Schluss dankte Johannes Beering für den Vortrag.