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Rheingau

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Ein bisschen wie bei der Sendung mit der Maus werde es sein, hatte Druckerei-Chefin Nicoletta Compagni (links) schmunzelnd angekündigt. Den mehr als 30 Gästen gab sie einen kurzweiligen und spannenden Einblick in die Welt der Herstellung von Etiketten für Getränkeflaschen.

Ein Hidden Champion im Rheingau

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Kolpingfamilie Oestrich besucht die Seb. Wolf GmbH in Eltville und erhält spannende Einblicke in die Produktion hochveredelter Getränkeetiketten.

Bessere und hochwertige Etiketten für die Weingüter und Sekthäuser im Rheingau: So lautete das selbstgesteckte Ziel, das sich Sebastian Wolf nur wenige Jahre nach dem 1. Weltkrieg gesetzt hat. Wie die Druckerei Seb. Wolf GmbH gute 100 Jahre später diesen Anspruch bis heute erfüllt und über die Jahrzehnte mehr und mehr perfektioniert hat, davon konnte sich die Kolpingfamilie Oestrich bei einer Betriebsbesichtigung überzeugen.

Seine erste Druckerei eröffnete der 22-jährige Sebastian Wolf in der Waschküche seiner Mutter in der Gutenbergstraße. Die erste Druckmaschine finanzierte der schwer kriegsversehrte Eltviller mit seiner Invalidenrente, erläuterte seine Enkelin Nicoletta Compagni, die das erfolgreiche Unternehmen seit 1999 in dritter Generation führt. Um Lehrlinge ausbilden zu können, bildete sich der zielstrebige Jungunternehmer zum Drucker- und zum Schriftsetzermeister weiter. Heute beschäftigt der Spezialist für hochwertige Etiketten 60 Mitarbeiter und benötigt weitere Verstärkung. „Wir bilden Medientechnologen Druck, Mediengestalter (Druckvorstufentechniker/DTP-Operator), Industriekaufleute und Kaufleute für IT-System-Management aus. Bewerberinnen und Bewerber sind „bei den Wölfen“ herzlich willkommen, betonte die Betriebswirtin Nicoletta Compagni.

Ein bisschen wie bei der Sendung mit der Maus werde es sein, hatte Druckerei-Chefin Nicoletta Compagni (links) schmunzelnd angekündigt. Den mehr als 30 Gästen gab sie einen kurzweiligen und spannenden Einblick in die Welt der Herstellung von Etiketten für Getränkeflaschen.

Ein bisschen wie bei der Sendung mit der Maus werde es sein, hatte Druckerei-Chefin Nicoletta Compagni (links) schmunzelnd angekündigt. Den mehr als 30 Gästen gab sie einen kurzweiligen und spannenden Einblick in die Welt der Herstellung von Etiketten für Getränkeflaschen.

„Ein bißchen wie bei der Sendung mit der Maus”

Auf beachtliche 12 Milliarden Stück jährlich addiert sich die Zahl an hochwertigen Etiketten, die in weiten Teilen Europas ausgeliefert werden, erläuterte Compagni. Wie diese auf 1.800 Quadratmeter entstehen, zeigten Compagni und Betriebsleiterin Carolin Kügler im laufenden Betrieb. „Ein bisschen wie bei der Sendung mit der Maus“, wie Compagni schmunzelnd angekündigt hatte. Von der Druckvorstufe über Druck, Weiterverarbeitung und Veredlung konnten die mehr als 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erleben, wie Etiketten für heimische und überregionale namhafte Marken entstehen. Gemeinsam mit ihrer Betriebsleiterin erläuterte sie den Gästen detailliert, wie viele Arbeitsschritte und Know how für die Produktion eines Etiketts notwendig sind. Zu den Interessierten zählten auch ehemalige Mitarbeiter, die erstaunt über die vielen Weiterentwicklungen in allen Bereichen waren, die den graphischen Betrieb, Druckerei und Etikettenverlag zu einem „Hidden Champion“ machen. Als Hidden – verborgene – Champions werden jene Betriebe bezeichnet, die durch Qualität und Innovationskraft zu den Besten ihrer Branche gehören, meist national oder gar international erfolgreich sind, aber im engeren Umkreis vor Ort oft gar nicht oder kaum als Premiumunternehmen wahrgenommen werden.

Betriebsleiterin Carolin Kügler erläuterte die modernen und hochkomplexen Produktionsabläufe im laufenden Betrieb.

Betriebsleiterin Carolin Kügler erläuterte die modernen und hochkomplexen Produktionsabläufe im laufenden Betrieb.

Digitale Drucktechnik hat Gutenberg abgelöst

Der erste Arbeitsschritt erfolgt in der Druckvorstufe. Fertige Druckdateien oder Ideen von Kunden werden hier bearbeitet und für den Druck vorbereitet. Was früher lithographisch mit Steinplatten oder mit beweglichen Lettern bis in die 1970´er Jahre unverändert seit Johannes Gutenberg erfolgte, wird heute von Fachleuten digital erledigt, erklärte Carolin Kügler. Denn in der digitalen Welt wird natürlich nicht mehr im Bleisatz gearbeitet. Die Druckdatei wird vielmehr auf Druckplatten belichtet – für jede der vier Grundfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz eine. Sie gehen dann in die Fertigung und es wird im Offsetverfahren für Nassleimetiketten oder im Kombinationsdruck auf einer speziellen Maschine für Haftetiketten produziert.

 

Vom Druck mit beweglichen Lettern und mit Vorlagen auf Stein (Lithographie) bis zur Belichtung von Filmplatten und Offsetdruck: Die Druckerei Wolf hat diesen Technologiesprung erfolgreich gemeistert und die Produktion von Etiketten perfektioniert.

Vom Druck mit beweglichen Lettern und mit Vorlagen auf Stein (Lithographie) bis zur Belichtung von Filmplatten und Offsetdruck: Die Druckerei Wolf hat diesen Technologiesprung erfolgreich gemeistert und die Produktion von Etiketten perfektioniert.

Beginnend mit der Erfindung des Drucks mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg wurde Jahrhunderte lang im gleichen System mit nahezu gleicher Technik gedruckt.

Beginnend mit der Erfindung des Drucks mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg wurde Jahrhunderte lang im gleichen System mit nahezu gleicher Technik gedruckt.

Qualitätssicherung ist oberstes Gebot

Seit 1970 produziert Wolf am jetzigen Standort in der Eltviller Sonnenbergstraße. Hier waren die Produktionshallen von Anfang an vollklimatisiert. Die richtig temperierte und befeuchtete Luft dient der Qualitätssicherung. Denn Papier besteht aus Zellstoff und reagiert auf Luftfeuchtigkeit und wellt sich, betont Nicoletta Compagni. „Wir haben seither zwei Mal angebaut und bräuchten an und für sich mehr Fläche, werden den Standort aber trotzdem nicht mehr wechseln“, so Compagni weiter. Neben Investitionen in Gebäude und Gebäudetechnik flossen floss ein zweistelliger Millionenbetrag in den modernen Maschinenpark. Die Offset- und Haftetikettendruckmaschinen bilden dabei das Herzstück der Druckerei. In der Weiterverarbeitung und Veredlung sind jedoch noch umgebaute Maschinen in Betrieb, die bereits in der 1926 von Sebastian Wolf gekauften Werkstatt in der Rheingauer Straße standen. Die Präzision dieser Maschinen ist bis heute hervorragend. Mit ihnen werden die fertigen Druckbögen durch Prägungen und Applizierung von Glanzfolien zu hochveredelten Etiketten weiterverarbeitet. Beim nächsten Anstoßen mit Getränken namhafter Marken aus dem Rheingau und ganz Europa werden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sicherlich an die Einblicke in die Fertigung des „Hidden Champions“ erinnern.

Genauigkeit, Professionalität und Qualitätssicherung sind oberstes Gebot. Deshalb prüfen die Drucker das Druckergebnis ständig am Steuerstand der Heidelberg-Druckmaschine. Während der Führung der Kolpingfamilie wurde gerade ausnahmsweise ein Bildkalender gedruckt.

Genauigkeit, Professionalität und Qualitätssicherung sind oberstes Gebot. Deshalb prüfen die Drucker das Druckergebnis ständig am Steuerstand der Heidelberg-Druckmaschine. Während der Führung der Kolpingfamilie wurde gerade ausnahmsweise ein Bildkalender gedruckt.

Weitere Informationen zur Druckerei Seb. Wolf GmbH über den Link der Druckerei